Digitale Videobearbeitung
Auf unserem Youtube-Kanal kann man sich die entstandenen Videos ansehen:
Bereits 2010 machten wir ausgesprochen gute Erfahrungen mit dem Projekt „Digitale Videobearbeitung“, und so war es auch diesmal für einige unserer Schüler eine willkommene Abwechslung zum Schulalltag und eine Möglichkeit, sich kreativ und gestaltend zu entfalten. Die Auswahl „Digitale Videobearbeitung“ als Projekt in Tulln durchzuführen, war zuerst eine rein intuitive Entscheidung, erwies sich jedoch als wahrer Glücksgriff. Bei der Weiterführung des Projekts 2012 versuchten wir, so wenige Vorgaben wie möglich zu geben, um die kreativen Leistungen der SchülerInnen nicht zu beeinflussen.
Schulungstermin Gimp
GIMP (GNU Image Manipulation Program) ist eine gute und kostenlose Alternative zu Photoshop und bietet eine professionelle Bearbeitungsfunktion für Bilder und Fotos. Da die Software als Freeware verwendet werden kann, ist es ein ideales Werkzeug für LehrerInnen, die an Schulen mit einem professionellen und umfangreichen Bildbearbeitungsprogramm arbeiten wollen. Das Programm ermöglicht auch, Animationen und Bilder im entsprechenden Format mit dem Windows Movie Maker zu kombinieren.
Die Fortbildung Gimp mit Klaus Charbonnier war sehr aufschlussreich und gab uns das notwendige Rüstzeug für die kommenden Problemstellungen. Er ging stets auf individuelle Wünsche ein und somit gestaltete sich das Seminar sehr kurzweilig und praxisbezogen. Noch am Fortbildungstag versuchten wir, das Erlernte umzusetzen und lernten dabei gleich, wie wir einzelne Arbeitsschritte im Unterricht gut umsetzten können.
Die Projektdurchführung
Das Projekt erstreckte sich über einen Zeitrahmen von Herbst 2011 bis ins Frühjahr 2012, wobei an drei Projekteinheiten zu je einer Woche gearbeitet wurde.
Eine Arbeit im Detail
Die eigentliche Durchführung des Projekts startete kurz vor den Semesterferien. Wir überlegten uns, einen Trickfilm zu produzieren, der auch Bezug zur Schule haben sollte. Daher entschieden wir uns, mit der Schultafel und Kreiden zu arbeiten. Da wir einige sehr begabte Zeichnerinnen in den Klassen hatten, sollten sich diese überlegen, wie sie ein ganzes Tafelbild wachsen lassen könnten. Es wurden einige Beispiele vorgestellt und schließlich entschieden sich die drei Schülerinnen für einen wachsenden Regenwald. Wir besprachen kurz, wie Trickfilme entstehen, und dann ging es an die Arbeit.
Die Tafel und die Kamera wurden an einem fixen Platz in der Klasse angebracht, damit der Bildausschnitt immer der gleiche blieb. Nun wurde im Dreiminutentakt gemalt und fotografiert, bis das Tafelbild voll und ein Gewirr aus Ästen, Bäumen und Blumen entstanden war. Beim Schnitt und der musikalischen Untermalung bekamen die drei Schülerinnen Unterstützung durch eine Lehrkraft.
Projektberichte der SchülerInnen
Am Freitag haben wir begonnen. Vorgabe war, ein Bild zu dritt auf die Tafel zeichnen. Egal was. Alles ist okay. Von Abstrakt bis Realismus. Wir haben uns für einen Regenwald entschieden. Einen Fantasieregenwald. Alle zwei Minuten mussten wir das Gezeichnete, so weit wie wir gekommen sind fotografieren. So ist der Film entstanden. Viele Fotos schnell nacheinander abgespielt. Ein wachsender Regenwald. Ich finde er ist recht gut gelungen. Spaß hatten wir auch. Und vom vielen aus dem Bild laufen und wieder hin, auf den Sessel steigen und zeichnen haben wir Sport auch noch gemacht. Ein Multifunktionsprojekt.
(Bericht einer Schülerin)
Das Filmprojekt der Heilstättenklasse war meiner Meinung nach eine sehr interessante Erfahrung, und eine nette Arbeit. Ich war sehr zufrieden mit den mir zur Verfügung gestellten Arbeitsmaterialien und Computer Programmen, und der ständigen Hilfestellung durch meinen Lehrer, sowie zeitweise auch anderer Schüler der Klasse. Weniger zufrieden war ich mit der schlechten Leistung des mir zur Verfügung gestellten Computers, der durch zu hoher Überlastung die Arbeit verlängert, und erheblich erschwert hat. Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit dem Filmprojekt und würde es jederzeit wieder machen.
(Bericht eines Schülers)
Wir haben in der Heilstättenschule schon viel mit kreativen Projekten gearbeitet. Diesmal sollen wir etwas auf der Tafel malen, wobei unser Lehrer jede Minute ein Foto macht. Die einzelnen Bilder werden schließlich zu einem Video zusammengeschnitten und mit Musik untermalt, ein Film entsteht. Nach langem Überlegen entscheiden wir uns dafür, einen Regenwald zu zeichnen. Der Zeichenbeginn fällt mir besonders schwer, da ich nicht weiß wie ich beginnen soll und dass wir Zuschauer haben, macht mich ein bisschen nervös. Meine beiden Mitzeichnerinnen fangen vor mir an zu malen. Schließlich kann auch ich endlich einen Entschluss zu fassen, was ich machen will. Sophie zeichnet eine riesige Blume, Patricia Bäume und Vögel und ich male eine Fantasieblume, die eine aus Sternen bestehende Blüte besitzt. Gegen Anfang ist es noch sehr schwierig, in einer Minute einen ganzen Stern vorzuzeichnen und dann anzumalen. Doch mit der Zeit werde ich immer schneller. Am Ende schaffe ich in einer Minute drei bis vier Sterne. Ich zeichne sie in einer Spirale, sie winden sich zwischen den Beiträgen der anderen. Das Projekt kostet uns zwei Schulvormittage. Meine Einstellung gegenüber unserer Zeichnung ist von Anfang an eher negativ. Doch als es schließlich fertig ist, gefällt sie mir dann doch. Zusammen ergeben unsere einzelnen Tafelabschnitte schließlich ein nettes Gesamtbild. Unser Video dazu findet ihr auf Youtube// Heilstättenklasse KJPP.
(Bericht einer Schülerin)
Abschließende Gedanken
Das Projekt „Digitale Videobearbeitung“ wurde von unseren Schülern auch diesmal sehr gut angenommen. Die Arbeit mit den Kinder und Jugendlichen gestaltete sich für uns Lehrer erneut sehr erfreulich. Jeder Schüler brachte eigene Ideen in das Projekt ein. Auf die jeweiligen Bedürfnisse der SchülerInnen Rücksicht nehmend, konnte bei der gemeinsamen Arbeit jede(r) TeilnehmerIn individuelle Erfolge erzielen. Die Kurzfilme ins Internet bzw. auf „You Tube“ zu stellen und diese dann anschließend jederzeit und an jedem Ort am Computer anschauen zu können löste bei den jungen KünstlerInnen unserer Heilstättenklassen viel Freude im Umgang mit digitalen Medien aus. Für uns LehrerInnen der Heilstättenklassen der KJPP Tulln bot dieses Projekt die Chance, sich mit der digitalen Videobearbeitung und ihren Möglichkeiten auseinanderzusetzen.
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